Zahnerhaltung
Halbjährliche Kontrolluntersuchung
Bevor wir mit der Behandlung beginnen können, müssen wir uns ein umfassendes Bild über Ihren allgemeinen Gesundheitszustand und über die Situation in Ihrem Mund verschaffen. Wir prüfen, ob es Zahn- oder Munderkrankungen gibt, wie die Zahnstellung ist und welche Behandlungen bereits durchgeführt wurden.
Anschließend können weitere Untersuchungen erforderlich sein, etwa zum Zustand des Zahnfleisches. In vielen Fällen können auch Röntgenaufnahmen notwendig sein.
Durch eine fachkompetente Beratung zur systematischen Mundhygiene zu Hause und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen schützt die präventive Zahnmedizin zuverlässig vor Karies und Zahnfleischerkrankungen.
Das Motto lautet "Schaden vorbeugen statt beheben". Die regelmäßige Kontrolluntersuchung in Kombination mit der Prophylaxe erspart unseren Patienten nicht nur Schmerzen und langwierige Behandlungen, sondern auch die hohen Kosten für aufwendige Therapien.
Füllungen
Karies ist eine durch den Stoffwechsel von Bakterien verursachte Erkrankung der Zähne. Sie entsteht, wenn am Zahn von den im Zahnbelag enthaltenen Bakterien über längere Zeit Zucker aus der Nahrung in Säure umgewandelt wird. Diese Säuren entkalken (entmineralisieren) den Zahnschmelz. Ist der Schmelz porös geworden, können Mikroorganismen in den Zahn eindringen und ihn von innen heraus zerstören.
Kariesvorbeugung
- Ernährung: Häufige zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten meiden – über ausgewogenes Essen und Trinken freuen sich die Zähne und der gesamte Organismus.
- Zahnpflege: nach vorheriger Anleitung in der Zahnarztpraxis; in der Regel mindestens zweimal täglich drei Minuten mit Zahnbürste und Zahncreme für „Plaque- Freiheit“ sorgen, systematisch alle Zahnflächen putzen; Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalraumbürstchen reinigen.
- Zahnschmelz: Tägliche Stärkung durch Fluoride – zum Beispiel mit fluoridhaltiger Zahnpasta und fluoridiertem Speisesalz.
- Zahnarztpraxis: Zweimal jährlich Kontrolle in der Zahnarztpraxis und regelmäßige professionelle Zahnreinigung.
Glasionomerzement – die Übergangslösung
Glasionomerzement ist weich, und zeigt nach der Härtung eine matte, helle Oberfläche. Glasionomerzement ist als Füllungswerkstoff nur begrenzt haltbar. Deshalb wird er hauptsächlich bei provisorischen Füllungen und bei der Versorgung kariöser Milchzähne verwendet. Glasionomerzemente enthalten Fluorid, das während der Liegezeit der Füllung langsam freigesetzt wird. Dies soll dazu dienen, der Entwicklung von Karies an den Füllungsrändern vorzubeugen.
Komposit – zahnfarbene Füllungen
Der zahnfarbene Füllungswerkstoff Komposit zählt zu den Kunststofffüllungen, ähnelt aber der Keramik. Dank verbesserter Materialeigenschaften und neuer Befestigungsverfahren ist Komposit heute formstabil und vergleichsweise langlebig und deshalb für die Füllung von Front- und Seitenzähnen geeignet. Die Krankenkassen übernehmen im Frontzahnbereich die Kosten für einfache Kompositfüllungen.
Kleine Kariesschäden – die einfache Kompositfüllung
Bei kleinen Kariesschäden reicht es oft, den Zahnschmelz in der vorbereiteten Kavität (dem kariesfreien Loch) aufzurauen und mit einem Kleber zu versehen. Anschließend wird im so genannten Einschichtverfahren, also in einem Arbeitsschritt, das weiche Komposit in den Zahn eingefüllt und mit einem Speziallicht gehärtet.
Größere Kariesschäden: die geschichtete Kompositfüllung
Viel aufwändiger als herkömmliche Versorgungen mit Komposit ist eine geschichtete Kompositfüllung. Sie wird zwar auch während einer einzigen Behandlungssitzung fertig gestellt, unterscheidet sich aber von der einfachen Kompositfüllung in einem wichtigen Punkt: Das Komposit wird in mehreren einzelnen Schichten aufgetragen, die nacheinander aushärten müssen.
Für höchste Ansprüche: die Mehrfarbtechnik
Wenn Sie besonderen Wert auf Ästhetik legen, können Sie für Front- und Seitenzähne eine Kompositfüllung wählen, bei der der Zahnarzt die Mehrschichttechnik mit einer Mehrfarbtechnik kombiniert. Dazu wird Komposit in einzelnen Schichten mit unterschiedlichen Farbintensitäten gelegt, um die Füllung bestmöglich an die natürliche Zahnfarbe anzupassen.
Endodontie
Meistens ist Karies schuld, wenn die Zahnwurzel behandelt werden muss. Die Bakterien, die für die Zerstörung der Zahnsubstanz verantwortlich sind, haben sich einen Weg ins Zahninnere geschaffen und sind bis zu den Kanälchen in der Zahnwurzel vorgedrungen.
Auch nach Unfällen, wenn Teile eines Zahnes abgebrochen sind, ist oft eine Wurzelbehandlung und nachfolgende Weiterversorgung mit Zahnersatz nötig.
Bei der Wurzelbehandlung wird das lebende, schmerzhaft entzündete oder auch abgestorbene Gewebe unter Betäubung in dem betroffenen Zahnkanal entfernt, der Bereich gereinigt und zum Abschluss wieder aufgefüllt. Was so einfach klingt, ist allerdings kompliziert.
Um den Wurzelkanal von allen Geweberesten zu befreien, werden winzige Instrumente eingesetzt. Im Laufe des längeren Prozesses werden immer einen Hauch stärkere Instrumente genommen, bis der Wurzelkanal so erweitert ist, dass er überhaupt in der Lage ist, eine Füllung aufzunehmen. Gelingt dies, kann der Zahn über viele Jahre erhalten werden
Wenn die Wurzeln gerade stehen, ist die Aufbereitung des Wurzelkanals zwar aufwendig, aber leichter zu bewerkstelligen. Das ist jedoch nicht immer der Fall. Die Natur hat auch bei den Zahnwurzeln eine große Vielfalt an Formen hervorgebracht. Die Behandlung von gebogenen Wurzelkanälen ist immer schwierig, kann länger dauern und gelingt auch nicht immer. Falls Bakterien in den Wurzelkanälen verbleiben, entwickelt sich über kurz oder lang eine Entzündung des Knochens, welcher die Wurzelspitze umgibt. Das kann zu Schmerzen, eitrigen Entzündungen, Zysten und anderen Problemen führen.
Moderne Methoden der Wurzelbehandlung ermöglichen es uns, diese Probleme häufig zu vermeiden. Allerdings ist mit diesen Konzepten ein stark erhöhter Zeitaufwand während der Behandlung verbunden. Ebenso sind viele moderne Hilfsmittel, wie beispielsweise Vergrößerungshilfen (Lupenbrille), sowie maschinelle Aufbereitungssysteme (die zur Säuberung des Zahnes eingesetzt werden) und vieles mehr notwendig, um dieses Ziel zu erreichen.
Wir versuchen Ihre Zähne so lange es möglich ist zu erhalten!
Parodontitis
Parodontitis, umgangssprachlich oft Parodontose genannt, ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. In einem schubweise verlaufenden Prozess zerstört sie Gewebe und Knochen, die für den Halt des Zahnes verantwortlich sind. Das kann Jahre oder Jahrzehnte dauern, bei aggressivem Verlauf auch nur Wochen oder Monate. Am Ende stehen ohne Behandlung oft die Lockerung und der Verlust von Zähnen, auch solchen, die frei von Karies oder Füllungen waren.
Ausgelöst wird Parodontitis durch Beläge (Plaque) auf den Zahnoberflächen und in den Zahnzwischenräumen. Grundsätzlich gilt: ohne Plaque keine Parodontitis.
Entzündung des Zahnfleisches – Gingivitis
Der Parodontitis geht immer eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) voraus. Bleibt die Entzündung dauerhaft bestehen, breitet sie sich meistens in die tiefer gelegenen Regionen aus.
Entzündung des Zahnhalteapparates – Parodontitis
Der Übergang von der Gingivitis zur Parodontitis erfolgt schubweise. Das Zahnfleisch löst sich vom Zahn und bildet Taschen, die wiederum Nistplatz für Bakterien sind. Die Taschen werden tiefer, das Zahnfleisch geht zurück, weiterer Gewebe- und schließlich auch Knochenabbau folgen. Der Zahn verliert seinen Halt und wird locker.
Bakterienalarm: Wirkung auf die Allgemeingesundheit
Parodontitis verursachende Bakterien und Entzündungsstoffe können über das Zahnfleisch in den Blutkreislauf gelangen und damit weiteren Schaden anrichten. Eine unbehandelte Parodontitis hat deshalb nicht nur Auswirkungen auf die Mundgesundheit, sondern auch auf den ganzen Körper.
Schon seit längerem sind negative Wechselwirkungen zwischen Parodontitis und Diabetes bekannt. Einerseits erhöht der Diabetes das Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Andererseits reduzieren akute Entzündungen die Wirkung von Insulin, so dass die Parodontitis die Einstellung des Blutzuckers bei Diabetikern deutlich erschweren kann.
Ein wissenschaftlich belegter Zusammenhang besteht auch zwischen Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Die bei einer Parodontitis freigesetzten Bakterien und Entzündungsprodukte können die Arterienverkalkung unterstützen und so Herzinfarkte oder Schlaganfälle begünstigen. Auch an der seltener auftretenden Entzündung der Herzinnenhaut oder Herzklappe (Endokarditis) sind zum großen Teil Bakterien aus der Mundhöhle beteiligt.
Auch das Rauchen (egal ob Zigarette, E-Zigarette, Dampfen oder Wasserpfeife) hat einen direkten negativen Einfluss auf die Parodontitis: Raucher haben (je nachdem wie viel sie rauchen) eine bis zu fünfzehn Mal so hohe Wahrscheinlichkeit an Parodontitis zu erkranken wie Nichtraucher. Je mehr geraucht wird, desto größer ist die Gefahr, dass sich aufgrund der Parodontitis die Zähne lockern. Zudem reagieren Raucher deutlich schlechter auf die Behandlung der Parodontitis als Nichtraucher. Jede Zigarette weniger trägt zum Erhalt der Zähne bei!